Interview Schweizer Fleisch-Fachverband
Wo sehen Sie im Falle Ihrer Wahl Ihre politischen Schwerpunkte?
Für mich ist weiterhin eine vernünftige Landwirtschafts- und Gewerbepolitik wichtig. Zudem muss die ausufernde Bürokratie abgebaut werden. Weiterhin werde ich mich gegen immer neue Abgaben und Steuern einsetzen und mit allen Mitteln den ungebremsten Staatswachstum bekämpfen. Dazu gehört für mich eine Gesellschaftspolitik, die mehr Eigenverantwortung fordert und weniger Verbote und Vorschriften erlässt.
Wo orten Sie die grössten Herausforderungen der Fleischbranche bzw. der Förderung des verantwortungsvollen Fleischgenusses?
Der Staat und einige politische Kräfte versuchen immer mehr auch unseren Speiseplan zu diktieren. Dazu nutzen sie nicht nur politische Vorstösse, sondern versuchen ihre Ziele auch über die Landwirtschaftspolitik zu erreichen. Dagegen müssen wir uns entschlossen als gesamte Branche wehren.
Wie nehmen Sie die Bevormundungstendenzen in der Ernährung wahr?
Vermehrt gibt es Werbeverbote, oder es werden von politischen Randgruppen Menüpläne von beispielsweise Kantinen gefordert, welche auf Fleisch verzichten.
Wie kann diesem Umstand Ihrer Meinung nach Gegensteuer gegeben werden?
Wie gesagt, wehret euch den Anfängen. Wir müssen als gesamte Branche zusammen Gegensteuer geben. Denn das höchste Gut der Schweiz ist Freiheit, das heisst für mich auch, jeder kann selbst bestimmen, was auf seinen Teller kommt. Alles spricht von Bürokratieabbau. Wenn es aber konkret wird, passiert das Gegenteil.
Wie lässt sich dieser Entwicklung entgegentreten?
Leider bin ich auch schon etwas ernüchtert, was den Abbau der Bürokratie angeht. Zahlreiche Vorstösse in diese Richtung haben nicht den gewünschten Effekt gebracht. Deshalb mein Schluss darauf: Der Staat darf nicht mehr Geld bekommen, nur so lässt er sich zwingen, Wünschbares von Nötigem zu unterscheiden.
Wie lässt sich Ihrer Auffassung nach der Fachkräftemangel mit Blick auf den jungen Berufsnachwuchs beheben?
Als Berufsbildner und ehemaliger Trainer bei den Schwingern bin ich der festen Überzeugung, dass wir den Jungen wieder vermehrt vorleben müssen und sie somit motivieren, wie schön arbeiten sein kann. Zudem braucht es sicher eine echte Stärkung des dualen Bildungssystems.